zurück zu Lesenswert

Besuch des slowenischen Ministers Simon Maljevac im Miteinander-Haus in Berlin

Simon Maljevac, Politiker der slowenischen Partei Levica (Die Linke) und Minister des 2022 gegründeten Ministeriums für solidarische Zukunft, besuchte im Rahmen seiner Berlin-Reise das Modellprojekt Miteinander-Haus in der Gotenburger Straße. Ein Schwerpunkt des Ministeriums liegt auf sozialer Wohnungspolitik und Stadtentwicklung, wodurch der Besuch des innovativen Projekts ein besonderes Anliegen des Ministers war.

Einblick in das Modellprojekt Miteinander-Haus

Zu Beginn gab Nadine Degen, Bereichsleiterin des Bestandsmanagements des Wohnungsunternehmens degewo, den slowenischen Gästen einen Einblick in die Struktur des Berliner Mietmarkts und die Umsetzung des Miteinander-Hauses. Dieses Projekt zeige, wie durch Zusammenarbeit zwischen Wohnungsunternehmen und sozialen Trägern passgenauer Wohnraum für Menschen in schwierigen Lebenslagen geschaffen werden kann.

Daniela Radlbeck, Referentin für Wohnungsnotfallhilfe und Wohnungspolitik beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin, berichtete über die Unterstützung des Projekts durch den Verband und ging auf die Problematik der Diskriminierung einiger Personengruppen auf dem Mietmarkt ein. 

Stefan Lutz, Geschäftsführer der KIEZquartier gGmbH, betonte die steigende Wohnungsknappheit und die damit verbundenen Schwierigkeiten für soziale Träger. Menschen mit Suchterfahrungen oder psychischen Erkrankungen hätten ein erhöhtes Risiko, in die Wohnungslosigkeit zu geraten. Das Miteinander-Haus schafft hier gezielt Wohnraum, der auf die spezifischen Bedarfe dieser Personengruppen ausgerichtet ist.

Besuch in Mutter-Kind-Wohngemeinschaft und WG für Menschen mit Lernbehinderungen

Die slowenische Delegation besuchte die Therapeutische Mutter-Kind-Wohngemeinschaft von MeG Betreutes Wohnen. In dieser geschützten Umgebung leben Frauen mit ihren Kindern, die durch Migration und Fluchterfahrungen in Krisen geraten sind und mit psychischen Erkrankungen umgehen müssen. Besonders wertvoll ist dabei die Möglichkeit, ohne Deutschkenntnisse in einem sicheren Raum betreut zu werden. Anschließend führte der Weg in eine Wohngemeinschaft des Vereins STARThilfe e.V., die speziell für Menschen mit Lernbehinderungen konzipiert ist, wo ein reger Austausch mit dem Minister stattfand.

Die Herausforderungen in Slowenien, insbesondere in Ljubljana, bestehen laut dem Ministerium unter anderem darin, dass der Anteil an Mietwohnungen im Vergleich zu Wohneigentum geringer ist als in Deutschland. Steigende Immobilienpreise und eine alternde Bevölkerung führen auch dort, ähnlich wie hier, zu neuen Anforderungen an einen sozial ausgerichteten Wohnungsbau. Eine bedarfsgerechte Planung, die von Anfang an alle relevanten Kooperationspartner einbezieht – wie es im Miteinander-Haus erfolgreich umgesetzt wurde – schafft die Grundlage für innovative und inklusive Wohnkonzepte.

Der Besuch des Ministers Maljevac im Miteinander-Haus unterstreicht die Relevanz von sozialem Wohnungsbau, der auch in Berlin weiterhin dringend benötigt wird, um benachteiligter Personengruppen eine sichere und stabile Wohnsituation zu ermöglichen. In der Gotenburger Straße befindet sich ein Standort des Wohnverbunds Mitte für Erwachsene mit Doppeldiagnose.